Unity in Diversity – Bericht aus Calgary

Unity in Diversity – Bericht aus Calgary

Liebe Mitglieder des deutschen Chapters,

ich freue mich, Euch an meinen Erfahrungen und Eindrücken zum diesjährigen Symposium in Form von diesem Bericht teilhaben zu lassen:

Dieses stand unter dem Motto Unity in Diversity also Einheit in Vielfalt und dem Untertitel Embracing The Spirit Of Groupwork, was so viel heißt wie den Geist des Groupworks umarmend. Und so begann es auch ganz in diesem Sinne mit einem Begrüßungsritual der Barefoot Indianer: Dabei saßen circa 10 Personen, hauptsächlich Männer, jung und alt bunt gemischt um eine riesengroße Trommel, die sie gemeinsam zum Klingen brachten.

Dazu sangen sie mit fremden kehligen Lauten. Es war sehr berührend und fremd ihnen zu hören zu dürfen. Ich war beeindruckt, wie selbstverständlich sie uns an ihrem Ritual teilnehmen ließen. Und so zogen sich durch das gesamte Symposium Veranstaltungen, die uns die Geschichte und die Kultur der indianischen Menschen näher brachten. Dabei ließen sich für mich Parallelen zum groupworkerischen Denken und Handeln finden. Hiermit meine ich den systemischen Ansatz. Als Pendant hierzu, kann ich mir das Denken, Handeln und Leben in Zirkeln bei den Indianern vorstellen. Zufällig fand während des Symposiums ein großes indianisches Fest statt, zu dem wir eingeladen wurden und mit circa 10 Symposiumsteilnehmern dies auch wahrnahmen. Ich war beeindruckt von der ungewöhnlichen Mischung von indianischen Ritualen in einem modern anmutenden Umfeld. Am letzten Tag des Symposiums war ich bei einem Workshop zur Gruppenarbeit mit Träumen, an der auch ein Indianer teilnahm. All dies drückte für mich einen aufmerksamen und respektvollen Umgang der kanadischen Groupworker mit Angehörigen der sogenannten „First Nations“ aus.

So bezeichnen die nicht indigenen Kanadier die indigenen Volksgruppen. Symposien, die in den USA stattfinden, haben oftmals so um die 400 Teilnehmer. Hier in Canada waren es mit Tagesgästen circa 180. Dies machte das Symposium überschaubarer und persönlicher. Das Programm beinhaltete dieses Jahr auffallend viele Workshops zu Achtsamkeitsthemen und praxisorientierte Angebote. Sehr viel Freude machte mir ein Tanzworkshop, den eine venezuelanische Groupworkerin aus Miami gestaltete. Eine Groupworkerin aus Südafrika stellte in Ihrem Workshop sehr lebendig mit Zitaten und Bildern dar, auf welch konstruktive Weise sie mit Sozialarbeitsstudenten das Erbe von Nelson Mandela nutzbar gemacht hat und mit ihrem Workshop schlug sie hierdurch einen Bogen um die halbe Welt. Ann Bergart, welche manchen von Euch bekannt ist, weil sie sich sehr engagiert als Holocaust Nachfahrin mit dem ersten Besuch in Deutschland zum Symposium 2008 in den Austausch mit uns Deutschen eingebracht hat, wurde auf diesem Symposium geehrt und freute sich riesig die Gratulation vom Deutschen Chapter hierzu entgegenzunehmen.

Wolfgang, den sie auch persönlich kennt, hatte Ihr durch mich eine Gratulationskarte zukommen lassen. Ann ist außerdem Mitbegründerin der zweijährlich stattfindenden Groupworkcamps, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Auf der Vorstandssitzung wurde -so wie auch schon von Greg auf unserem Jahrestreffen angesprochen, nochmals der Wunsch an die europäischen Groupworker gerichtet, möglichst bald ein Symposium in Europa vorrangig in den Niederlanden oder Litauen auszurichten. Die Anfrage bezog sich auf 2016. Hilda, als eine der beiden in den Niederlanden lebenden Groupworkerinnen und ich machten deutlich, dass 2016 nicht umsetzbar ist. Auf unserer nächsten Jahresversammlung im März 2015 wird gemeinsam zu überlegen sein, wie und wann wir uns an einem solchen Symposium beteiligen können, zumal in den Niederlanden kein Chapter existiert und dort nur zwei Groupworker der IASWG leben.

An dieser Stelle freu ich mich Euch zu berichten, dass in Litauen ein weiteres Chapter gegründet worden ist. Es besteht die Absicht von verschiedenen Europäern nächstes Jahr dort ein Groupwork Camp stattfinden zu lassen.

Hilde

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