Irritation nach Plan – Von Unterschieden, die einen Unterschied machen
(Angeregt durch einen Workshop im Rahmen der Methodenwerkstatt der IASWG)
„Wenn etwas funktioniert, mach mehr davon!
Wenn etwas nichtfunktioniert, mach etwas Anderes!“
Steve de Shaizer
Einleitung
Was ich in diesem Beitrag anbiete, ist nichts neues und auch keine Lösung für jedwedes Anliegen in der Beratung oder der Gruppenarbeit. Mir geht es in erster Linie darum, die Grundweisheit des systemischen Arbeitens, dass wir unsere Welt aus Unterscheidungen konstruieren und die Veränderung der Wirklichkeit durch neue Unterscheidungen geschieht, konsequent mit der Einsicht der Autopoiesis zu verbinden, dass lebende Systeme äußere Impulse durch Anschluss an eigene innere Operationen verarbeiten. Das führt üblicherweise zu Mustern. In diesem Kontext ist Veränderung nur möglich, wenn die gewohnte Verarbeitung gestört, bzw. verstört wird. Dann muss sich das System neu orientieren und aus den bekannten Mustern aussteigen. So gesehen müssen neue Unterscheidungen, die Veränderung ermöglichen sollen, zur Irritation des Systems führen.
Mit diesem Workshop möchte ich mich auf struktureller Ebene der Frage nähern, wie wir Unterscheidungen einführen können, die Unterschiede machen. Der Inhalt der Unterscheidungen ist dabei sekundär.